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Der Innovate-Blog

Beruf? Gründer! So wirst du risikofrei zum High-Potential Entrepreneur

von Lena Berghaus, Talent Investor Entrepreneur First

Der deutsche Mittelstand als Innovationsquelle? Spätestens seit Beginn der Covid-19 Krise ist klar, dass die vielversprechendsten Ideen nicht mehr aus dem einstigen Innovationsmotor der heimischen Industrie kommen. Stattdessen übernehmen jetzt die Startups! Laut dem KfW-Gründungsmonitor schaffen 16 Prozent der neu gegründeten Startups nicht nur innovative Produkte, sondern Marktneuheiten. Diese Produkte und Services haben das Potenzial neuen Wohlstand und Arbeitsplätze zu schaffen. Amerikanische High-Growth-Startups zum Beispiel kreieren laut der Information Technology & Innovation Foundation jede achte neue Stelle in den USA. Warum also schafft es Deutschland nicht, der Startup-Wirtschaft ihr gesamtes unternehmerisches Potenzial abzuschöpfen? 

Das Problem liegt nicht an der mangelnden Innovationskraft, sondern an der fehlenden Unterstützung. Der Zugang zu Gründungsressourcen in Deutschland ist limitiert und Gründer scheitern nicht zuletzt an fehlendem Kapital, mangelnder Erfahrung oder dem falschen Team und Netzwerk. Mit solchen Hürden können auch die innovativsten Ideen scheitern, bevor sie überhaupt die Chance hatten, sich am Markt zu beweisen. 

Warum scheitern ambitionierte Startups?

Guckt man sich die Daten des Deutschen Startup Monitor oder Gründungsmonitor 2020 an, kristallisieren sich Kernprobleme heraus, die schon vor der Gründungsphase beginnen. Bestehende Unterstützungsstrukturen, wie die von Acceleratoren oder Risikokapitalgebern, helfen da leider nur bedingt. Sie setzen erst an, wenn Jung-Entrepreneure schon das Risiko der Gründung eingegangen sind – und bei dem falschen Team kann auch der beste Accelerator oder Innovation Hub nicht viel weiter helfen. 

Drei Viertel aller deutschen Startups werden im Team gegründet. Das ist nicht weiter überraschend, wenn man berücksichtigt was in der Gründungsphase alles parallel gemeistert werden muss. Die richtigen Co-Founder zu finden ist aber eine Herausforderung, für deren Bewältigung es in Deutschland nicht viele Gelegenheiten gibt. 

Selbst wenn man trotz aller Schwierigkeiten das perfekte Gründungsteam findet, ist der ganze Spaß immer noch ungemein teuer. Laut KfW beliefen sich die Kosten für eine Neugründung im vergangenen Jahr auf 16.700 Euro, im Vollerwerb gar 36.400 Euro; laufende Kosten nicht inklusive. Ein Risiko, das die Gründungsteams in der Regel nicht alleine tragen können. Dennoch müssen mehr als die Hälfte aller Startup-Founder die Kosten in der Gründungsphase aus Privatmitteln finanzieren. Da ist es mehr als verständlich, dass viele Innovatoren bereits kurz nach der Gründung Konkurs anmelden müssen.

Talent Investing als Lösung für Deutschland

Wir brauchen in Deutschland ein neues Förderungsmodell für Gründerinnen und Gründer. Die Unterstützung von VCs und Acceleratoren beginnt erst ab der Seed-Phase, zu der es manch innovative Ideen unter den gegebenen Strukturen gar nicht erst schaffen. Eine Lösung dafür ist also Unterstützung, die ab Phase Null der Startup-Gründung greift: Talent Investoren. 

Mit dem Ansatz in Individuen statt in bestehende Startups oder Unternehmen zu investieren, bieten Talent Investoren ambitionierten Einzelpersonen die Möglichkeit auch ohne bestehende Idee, ohne Team und ohne Risiko zu gründen. Daran besonders ist nicht nur die Investition in Individuen, sondern auch die gezielte Suche nach Personen mit nicht-linearen Lebensläufen. Talent Investoren investieren in Einzelpersonen mit starkem Durchsetzungsvermögen und vermitteln dann das benötigte unternehmerische Know-How, helfen bei der Suche nach Mitgründern und knüpfen das richtige Netzwerk. 

Das Investment in diesem Modell ist nicht rein monetär, sondern liefert mit dem nötigen Kapital auch Unterstützung bei der Ideenfindung, dem Teambuilding und der Skalierung des späteren Startups. Damit schließen sie eben jene Lücken, die als Hindernisse bei der Startup-Gründung in Deutschland aufkommen. 

Wir stellen vor: Talent Investor Entrepreneur First

Ein Konzept, das funktioniert: Das Programm des Talent Investors Entrepreneur First durchliefen seit 2011 schon über 2.000 Teilnehmer mit denen über 300 erfolgreiche Startups entstanden. Besonders daran ist nicht nur der Portfolio-Wert von über zwei Milliarden US-Dollar, sondern auch die Überlebensrate. Viele der Startups aus Talent-Investing-Programmen überstehen auch die kritische Marke der ersten drei Jahre. Im Gegensatz dazu werden in der Startup-Szene Zahlen von 80 und 90 Prozent Scheiterquote berichtet. 

Bei den Bewerbern achten Talent Investoren einerseits auf intellektuelle Fähigkeiten und technische Expertise, auf der anderen Seite werden aber auch Faktoren wie Kreativität oder Determination berücksichtigt. Für das Programm gibt es dann mehrere Kohorten aus verschiedenen Entrepreneuren, die durch komplementäre Gründer-Profile zusammengebracht werden. Im Laufe des mehrmonatigen Programms helfen die Kohorten dann bei dem Matching mit dem bestmöglichen Co-Founder, dem Ideation- und Team-Building Prozess und der Vorbereitung auf das Investment-Komitee.

Mit dem Kapital aus der Pre-Seed-Finanzierung können die Teams dann mit der tatsächlichen Gründung des Startups beginnen und arbeiten gemeinsam mit ihren Venture Partnern an Prototypen und der Mitarbeitergewinnung. Damit hört die Unterstützung der Talent Investoren aber noch nicht auf. Sie bereiten die Teams noch auf den Demo Day vor, an welchem die Gründer sich Seed Investoren präsentieren, und bauen damit einen fließenden Übergang zu den Frühphasen-Finanzierungen durch Wagniskapitalgeber. Talent Investoren bieten also genau denen die Möglichkeit des Gründens, für die der klassische Weg keine Option ist: ohne großes Risiko, dafür mit umso größerer Unterstützung ab der Teambildung.

Über Lena Berghaus

Lena Berghaus ist Talent Investor bei Entrepreneur First und ehemalige Director of Talent bei Techstars. Der Talent Investor Entrepreneur First (EF), 2011 gegründet von Matt Clifford und Alice Bentinck, investiert in hochtalentierte und ambitionierte Einzelpersonen und unterstützt sie bei der Gründung und dem Aufbau global bedeutender Startups – vom Finden eines Mitgründers, der Ideation bis hin zur Skalierung. Bisher unterstützte EF über 2.000 Gründer beim Aufbau ihres Unternehmens.

Wir danken Lena Berghaus für den interessanten Beitrag und Sabine Petzsch für die Organisation.

InnoView mit RESTUBE

Knapp sechs Monate ist es her seitdem wir ein erstes Mal mit STYNG über die Karlsruher Start-up Szene und Corona gesprochen haben. Anstatt die Pandemie in den Vordergrund zu rücken, möchten wir euch aber lieber unser neues Format vorstellen: InnoView soll eine Reihe kurzer Interviews werden, in der Start-ups ihre Erfahrungen, Challenges und Erwartungen mit uns teilen.
Spannende kurze Insights, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten!

Restube ist eine Airbag-Schwimmhilfe für Wassersportler, richtig? Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Ist Karlsruhe als Standort für die Branche nicht eher ungewöhnlich?

Ideen entstehen immer und überall, in diesem Fall beim Kitesurfen im Urlaub vor über 10 Jahren. Wo man etwas am besten umsetzt hängt natürlich auch von der Umgebung ab. Aber durch die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten und eine gute Vernetzung können wir auch von Karlsruhe aus Gas geben. Seen zum Schwimmen haben wir mehr als die meisten Regionen und auf dem Epplesee kann man Kitesurfen.

Ihr seid im Sommer 2019 bei einem unserer Events, dem Inno-Talk, aufgetreten. Wie hat sich das Unternehmen Restube seitdem entwickelt?

Wir haben uns von unserer Ausrichtung her von der Nische in den Massenmarkt entwickelt und konnten uns trotz Corona gut durch das Jahr bewegen.

Tourismus und Freizeitaktivitäten sind von der Krise stark betroffen. Wie hat sich das auf euer Unternehmen ausgewirkt und was ist eure Strategie um die Corona-Krise zu bewältigen?

Dran bleiben! Auf der einen Seite fallen viele Kunden weg, auf der anderen Seite gab es dieses Jahr einen Boom im Bereich Stand Up Paddlling und Schwimmen im offenen Gewässer. Hier sind wir recht breit aufgestellt was sich nun als der stabilere, wenn auch anstrengendere Weg beweist.

Was ist das langfristige Ziel von Restube bzw. wo seht ihr euch in, sagen wir, 5 Jahren? Habt ihr eure Pläne aufgrund von Corona ändern oder gar auf Eis legen müssen?

Restube wird so selbstverständlich wie der Schutzhelm für Deine Zeit am Wasser.

Welche Änderungen bringt die Pandemie eurer Meinung nach für eure (bzw. für die allgemeine) Arbeitswelt? Was für Auswirkungen befürchtet ihr für die Karlsruher Start-up Szene?

Schwer zu sagen, alles ändert sich ständig. Corona hat diese Veränderung vermutlich beschleunigt. Veränderung hat immer auch sehr viele gute Seiten.

Vielen Dank für eure Zeit! Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg und hoffen in naher Zukunft wieder mit Restube zusammen auf Veranstaltungen gehen zu können. Möchtet ihr abschließend noch etwas loswerden?

Bleibt euch treu!

Aber natürlich! 

An dieser Stelle wollen wir Restube und ganz besonders Johanna noch einmal danken, die nicht nur dieses kleine Interview, sondern auch Innovate’s erstes Weihnachtsgewinnspiel möglich gemacht und eine glückliche Gewinnerin für ihre Abenteuer auf dem Wasser ausgerüstet hat!

Karlsruhe’s Start-ups während Corona

Die Lage beruhigt sich, es wird wieder schlimmer, die zweite Welle steht kurz bevor oder stecken wir doch noch immer in der ersten? Wie es um die Corona-Pandemie steht ist ungewiss und sowohl Karlsruher Start-ups als auch Hochschulgruppen wurden vor neue Herausforderungen gestellt.

Vor einer Weile haben wir Felix, einem der Gründer vom Karlsruher Start-up STYNG, ein paar Fragen gestellt. Als erster Kandidat in unserer Umfrage-Reihe gibt er uns einen kleinen Einblick in STYNG und die Tattoo-Szene.

Jonas, Felix und Florian – die drei Gründer der Plattform für Tattoo-Fans und Tätowierer

Wie sehr ist eure Branche von der Corona-Krise betroffen? Tattoos und Corona-Auflagen, wie funktioniert das?

Die Tattoo-Studios mussten bundesweit seit dem 22.03. geschlossen haben und durften jetzt vor einigen Wochen wieder unter strengen Hygieneauflagen öffnen. Da die meisten Tätowierer ihren Lebensunterhalt vollständig mit dem Tätowieren finanzieren, bedeutete die Krise also für viele einen Umsatzeinbruch von 100 % und das über mehrere Monate hinweg. Viele Tätowierer haben daher angefangen, Kunstobjekte zu kreieren und online zu verkaufen.

Hat sich seit Beginn der Pandemie viel verändert für STYNG?

Auch wir haben schnell reagiert und uns bereits Anfang März ins Home Office begeben. Da wir ohnehin schon die gängigen digitalen Tools in Benutzung hatten, war das kein Problem für uns. Allerdings sind wir schon froh, dass sich langsam wieder alles normalisiert. Aktuell sind wir mit der halben Besetzung im Büro und wechseln uns mit dem Home Office ab. Außerdem haben wir auch unsere Geschäftstätigkeit an die Krise angepasst. Wir haben viel Krisen-Content produziert, wo wir zum Beispiel das Thema Corona-Soforthilfe aus Sicht eines Tätowierers analysiert haben. Außerdem haben wir einige Funktionen unserer Plattform vorzeitig veröffentlicht, um der Szene den Start nach dem Lock-Down zu erleichtern. Dabei geht es vor allem um das Verwalten von Kundenanfragen.

Neben all den Hürden, gab es in den letzten Monaten Veränderungen, die euch als Unternehmen oder Team weitergebracht haben? Positive Corona-Impulse sozusagen?

Wir denken, dass die Krise sich mittelfristig durchaus positiv auf Unternehmen wir STYNG auswirken könnte. Das Thema Digitalisierung wurde nochmal stärker auf den Plan gerufen und in den Köpfen der Leute verankert. Außerdem haben wir im Zuge der Krise sehr viel positiven Zuspruch aus der Szene bekommen, weil unsere Kunden die Zeit und Ruhe hatten, sich mit den Vorteilen von STYNG zu beschäftigen und wir zeigen konnten, dass wir auch in Krisenzeiten für die Szene da sind und unterstützen, wo wir können.

Ihr habt auch einen Blog, falls man genauere Informationen möchte, richtig?

Auf unserem Blog (www.styng.com/blog) finden sich unsere Artikel zu den Corona-Themen, aber natürlich auch zu Tattoos im Allgemeinen.

Danke STYNG, dass ihr die ersten Teilnehmer unserer kleinen Startup-Umfrage wart. Weiterhin viel Erfolg!

Postersession powered by Innovate

Schon seit Jahren bietet die Poster-Session Studierenden die Möglichkeit Ideen freien Raum zu geben, laut zu denken und wertvolles Feedback zu sammeln. Seit diesem Semester wurde dieses Format jetzt vom Gründerlabor der Hochschule Karlsruhe an uns Innovate übergeben und mit Freude konnten wir das erste Event am Mittwoch den 13 Mai Studierende in die Startup-Welt eintauchen lassen.

Die Postersession bot die Bühne für zwei Startups, Locly, eine Einzelhandelsplattform und SOCU, die neue Art Musik zu teilen.

Du bist daran interessiert Deine eigene Idee vorzutragen, oder möchtest einfach gerne anderen bei Ihrem Vortrag zuhören und Ihnen Feedback geben? Oder sehen welche Startups schon auf der Poster Session präsentiert haben?
Dann schau unter: https://innovatekarlsruhe.de/portfolio/postersession/. Hier wirst du alle Informationen zur nächsten Poster Session bekommen

Innotalk Vol. 6

20.11.2019 – Im bereits sechsten Innotalk drehte sich alles rund um das Thema Fintech.

Folgende Referenten und Vorträge haben wir dafür engagiert:

  • Hand in Hand – wie Banken und Fintechs kooperieren können. Pia Himmelsbach, Traxpay AG
  • „Walk the Walk, don’t talk the talk“ – Short Stories of a founder. Tobias Ungerer, Founder Xavin GmbH
  • Zero Commission Brokerage. Michael Bußhaus, Geschäftsführer justTRADE – JT Technologies GmbH

Unity AG Workshop

25.10.2019 – Innovate besuchte hier die Unity AG für einen Design Thinking Workshop. – Vielen Dank an die Unity AG für diese tolle Kooperation